Josepha v. Hoffinger Des Weibes Beruf
1820 -
1868
Zu dienen ward das Weib von
Gott erkoren,
daß sie verworren nicht nach
außen strebe,
Nur ruhig klar ein inn’res
Leben lebe,
Die Blicke richte nach des
Himmels Thoren.
Nicht weil sie niedriger als er
geboren,
Sie ward gebeugt, daß sie den
Mann erhebe,
Des Himmels Ahnung ihm von
neuem gebe,
Den Schatz, den er im
Weltgedräng’ verloren.
Ein köstliches Gefäß das
Frauenherz,
Bewahrt die höhere in der
Erdenliebe,
Den Diamant in einer Stufe Erz.
Doch roh berührt von frechem
Männerscherz
Zerbricht die Hülle mit dem
Erdentriebe,
Und der vom Himmel schwingt
sich himmelwärts.